Dreaming of the Elements

„Dreaming of the Elements“ – an diesem Satz bleibe ich jedes Mal hängen, wenn ich am Flughafen Keflavik in meinem „Traumland“ Island ankomme. Sofort werden Bilder in mir wach, die mich das ganze Jahr als Kraftquell begleiten. Die Kraft der inneren Bilder eines Landes, mit dem man als Fotograf niemals „fertig“ wird – auch wenn man so wie ich nun bereits zwanzig Mal dieses faszinierende Land besucht hat – und jedes Mal aufs Neue von den Elementen träumt, die diese Landschaft unaufhörlich formen und gestalten.
Rolands Traum am VulkanIm letzten Jahr (2014) haben mir diese ein Traum-Bild beschert, das mich ich in meiner Phantasie schon lange bewegt hat: alle vier Elemente in einem Bild. Der gewaltige Ausbruch des Bardarbunga-Vulkans, der bereits jetzt nach dem Laki-Ausbruch als der größte Ausbruch in der isländischen Erdgeschichte gilt, hat mich magisch angezogen und in Atem gehalten. Als ich am Myvatn-See darauf wartete, dass die Zufahrtssperre vielleicht am nächsten Tag wieder aufgehoben wird, habe ich nachts gesehen, dass sich über eine Entfernung von 100 Kilometer der Vulkanausbruch im Myvatn-See spiegelte. Gerade als ich mein Stativ aufgebaut hatte, tanzten dazu noch für zehn Minuten Polarlichter am Himmel und faszinierten sogar den versteinerten Troll am Bildrand. Erde, Feuer, Wasser und Luft fließen in einem Bild zusammen – „Dreaming of the Elements“ und eine Geschichte, die es nur in Island gibt. Diese Bilder mit anderen Menschen zu teilen und deren Begeisterung zu spüren, verstärkt mein Naturerlebnis noch.
Ich bin überzeugt davon: wenn man auf seine „inneren Bilder“ achtet, bildet man sich damit auch selbst ab – und kann deshalb auch an seinen Bildern „erkannt“ werden. Warum ein Auge beim Fotografieren geschlossen bleibt? Eines sieht nach innen und das andere nach außen. In der Verbindung von innerer und äußerer Welt können Bilder entstehen, die etwas von dieser gewaltigen Natur Islands widerspiegeln.